Gründe für ein Masterstudium

Im Jahr 1999 erlangte die sogenannte Bologna-Erklärung Gültigkeit. Studiengänge wurden in Bachelorabschlüsse und weiterführende Masterstudien gegliedert. Laut der europäischen Bildungsminister, die diese Einigung trafen, sollte ein Bachelorstudium generell drei Jahre währen. Etwa ein Drittel der Studienabsolventen sollte ein Anschlussstudium für weitere zwei Jahre absolvieren. Tatsächlich studieren inzwischen jedoch circa 75 Prozent aller Bachelorabsolventen weiter. Demnach sind viele junge Erwachsene motiviert, einen Masterabschluss zu erlangen.

Grundlegende Anreize für ein Studium, das später einen Master bringt

Nach dem Abitur fragen sich viele Schüler, ob sie ein Studium aufnehmen oder lieber eine Ausbildung beginnen sollen. Die Anlässe, sich für ein Studium zu entscheiden, sind vielfältig. Sie gelten individuell teils mehrfach und zu ganz unterschiedlichen Graden:

  • Manche beruflichen Ziele erfordern einen akademischen Grad.
  • Ein Studium vermittelt Fertigkeiten und Kenntnisse, die bei einer Ausbildung nicht zum Inhalt gehören, beispielsweise bestimmte wissenschaftliche Arbeiten.
  • Der Hochschulabschluss ist eine Bestätigung des Willens, ein Leben lang zu lernen. Das wirkt sich positiv auf die Soft Facts im Lebenslauf aus.
  • Akademiker laufen in der Regel weniger Gefahr, im späteren Berufsleben arbeitslos zu werden.
  • Bestimmte Positionen in der Hierarchie von Konzernen sind Akademikern vorbehalten.
  • Ein Studium im Ausland stillt Fernweh und eröffnet Einblicke in fremde Kulturen und Lebensweisen.

Den Bachelorabschluss erweitern

In einigen Fachbereichen qualifiziert ein Bachelorabschluss die Absolventen für das folgende Berufsleben in ausreichendem Maße. Besondere Berufswünsche gehen hingegen nur nach einem erfolgreichen Masterstudium in Erfüllung. Wer im Bereich Informatik, im Sozialwesen oder Vertrieb und Rechnungswesen tätig werden möchte, findet oftmals mit einem Bachelorabschluss eine gute Anstellung. Für eine Führungsposition und den höheren Dienst langt das Grundstudium nicht aus. Wer sich in der Entwicklung und Forschung oder innerhalb der Geisteswissenschaften beruflich entfalten möchte, sollte den Bachelorabschluss um das Masterstudium ergänzen.

Mithilfe des Masterstudiums Expertenwissen aneignen

Die Entscheidung für einen Master hängt nicht allein von der individuell angestrebten Lebensplanung ab. Bereits im Bachelorstudium sollten Studierende sich darüber klar werden, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Eine Einschätzung, welche Fähigkeiten und welches Know-how schon vorliegen und wo noch Lücken bestehen, sollte sehr realistisch erfolgen. Wer gezielt auf seinen Wunschberuf hinarbeitet, kann sich mit dem Masterstudium zum Experten fortentwickeln.

Spezialisierungen in einem ausgesuchten Fachbereich und die Kombination hilfreicher Studienfächer bedeuten eine tiefgründige, fundierte Qualifikation. In der aktuellen Wirtschaftslage sind gefragte und hoch dotierte Jobs vergleichsweise begrenzt. Je besser die Zugangsvoraussetzungen sind, desto eher haben Bewerber eine Chance auf einen ordentlichen Job. Ein Masterabschluss ist nach wie vor eine nützliche Gelegenheit, sich aus der breiten Masse hervorzuheben. Weil der Master den Studenten auf Fachwissen in einem gewählten Thema spezialisiert, sollte die Fachrichtung gut überdacht sein.

Bachelorabsolventen, die unschlüssig für eine eindeutige Spezialisierung sind, sollten zunächst etwas Berufserfahrung in der Praxis sammeln. So vermeiden sie eine Fehlentscheidung und finden den passenden Studiengang. Ein Masterstudium sollte in jedem Fall die persönlichen Interessensgebiete und Erfahrungen ausweiten.

Voraussetzung Master für einige Berufsbilder

Ein abgeschlossenes Masterstudium ebnet oftmals den Einstieg in abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Jobs. Für einige Positionen stellt ein Masterabschluss indessen eine Grundvoraussetzung dar. Ohne Masterabschluss ist es jungen Menschen nicht möglich den Beruf als

  • Lehrer,
  • Architekt,
  • Wissenschaftler oder
  • im höheren Verwaltungsdienst

auszuüben. Vorteilhaft und geschätzt ist das Aufbaustudium ebenso für Ingenieurberufe oder naturwissenschaftliche Aufgabenbereiche. Interessenten informieren sich am besten direkt bei der Wahl ihres Wunschberufes um die notwendigen Qualifikationen, die sie dafür erfüllen müssen.

Masterstudium als Basis für eine Promotion

Studenten, die beabsichtigen, einen Doktortitel zu erarbeiten, kommen um ein Masterstudium nicht herum. Nach dem Grundstudium ist der Master die nächste Stufe auf der akademischen Karriereleiter. Erst wer einen Master erwirbt, kann auch Doktor werden und anschließend eine wissenschaftliche Tätigkeit aufnehmen.

Für die Zulassung zu einem Masterstudium verlangen einige Universitäten und Hochschulen besondere Voraussetzungen wie

  • eine durchschnittliche Mindestnote im Erststudium,
  • gewisse Praxiserfahrung oder
  • spezifische Sprachkenntnisse.

Während des Masterstudiums die eigene Persönlichkeit formen

Eine ausführliche und langfristige Auseinandersetzung mit einem speziellen Fachgebiet trägt unumstößlich dazu bei, dass sich der individuelle Charakter weiterentwickelt. Ein Masterstudium kann dazu dienen, sich selbst wesentlich besser kennen zu lernen. Studierende finden heraus, welcher Fachbereich sie am meisten interessiert. Sie entdecken, auf welchen Gebieten ihre Talente liegen. Das passiert entweder während der Vorlesungen, innerhalb von Praktikumszeiten oder im Nebenjob an der Universität oder in der freien Wirtschaft. Die persönliche Reife, die Masterstudenten erreichen, ist im künftigen Berufsleben häufig von Vorteil.

Besonders ein Auslandssemester prägt die Lebenseinstellung und den späteren Berufswunsch. Da viele Arbeitgeber heutzutage einen Auslandsaufenthalt nicht nur begrüßen, sondern sogar voraussetzen, ist die mehrwöchige oder –monatige Erfahrung an einer ausländischen Hochschule von großer Bedeutung. Ein Auslandssemester trägt positiv dazu bei, dass Studenten in die engere Bewerberauswahl um eine bestimmte Stelle kommen. Der Masterstudiengang vertieft die Möglichkeiten, konkret zu definieren, wie die weitere berufliche Laufbahn aussehen soll.

Für wen lohnt sich ein Masterstudium?

Gute Gründe, ein Masterstudium zu absolvieren, haben alle, die

  • ihre Erfahrungswerte und Fachkenntnisse ausbauen und spezialisieren wollen,
  • durch eine Kombination bestimmter Studienfächer oder einem ausgefallenen Nischen-Studiengang zu einem eher seltenen Experten werden möchten,
  • ihre beruflichen Einstiegsvoraussetzungen und Karrieremöglichkeiten optimieren möchten,
  • einen Doktortitel anstreben,
  • etwas mehr Zeit und Entwicklung benötigen, um die persönlichen Talente zu wecken.

Eine Garantie für einen Arbeitsplatz bietet selbst ein Masterstudium nicht. Ein erfolgreicher Einstieg in die Berufswelt hängt von dem Abschluss, etwaiger Praxiserfahrung, dem Studienfach und der jeweiligen Wirtschaftsbranche ab. Manche Studenten empfinden den Einstieg in das Arbeitsleben mit einem Master leichter. Mit garantierter Sicherheit dient er der fachlichen und persönlichen Reife.

Der Abschluss eines Masters zahlt sich aus

Bachelorabsolventen sind relativ jung, besitzen eine fundierte Ausbildung und können in den Arbeitsmarkt starten. Der Bachelor gilt als vollwertiger Abschluss. Trotzdem studieren viele Studenten weiter und erarbeiten einen Master. Fakt ist, dass sich der erweiterte Studienabschluss in vielen Branchen tatsächlich finanziell lohnt. Über ein rund 13 Prozent höher liegendes Einstiegsgehalt dürfen sich Masterabsolventen im Vergleich zu Bachelorabsolventen freuen. Der Unterschied wächst mit zunehmender Erfahrung im Beruf. Die Ursache ist, dass Inhaber eines Masterabschlusses häufig nach einer gewissen Berufserfahrung eine Führungsposition übernehmen. Sie erreichen dadurch ein besseres Gehalt als Bachelorstudenten. Die Gehaltsunterschiede variieren in Abhängigkeit des Wirtschaftszweiges. In den Bereichen PR und Werbung ist die Differenz weniger gravierend als zum Beispiel im Bankenwesen, der Automobil- oder Luftfahrtindustrie. Entscheidend ist ebenso die Unternehmensgröße. Masterabsolventen, die in einem Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern eine Anstellung finden, können hier etwa 15 Prozent mehr verdienen als in kleineren und mittelständischen Betrieben.

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