Tipps: Bewerbung für ein Stipendium

Viele junge Menschen, die sich als Schüler, Studenten, Künstler, Nachwuchswissenschaftler oder Sportler betätigen, profitieren jedes Jahr von Stipendien. Als Stipendium versteht sich aus dem lateinischen Ursprungsbegriff die Zahlung eines Soldes oder einer Entlohnung. Als finanzielle Unterstützung ist ein Stipendium bis heute ein wesentlicher Bestandteil in der sogenannten Begabtenförderung. Etliche Studenten schrecken bei der Vorstellung von einem überdurchschnittlichen IQ oder einer nachgewiesenen Hochbegabung vor der Bewerbung um ein Stipendium zurück. Dabei ist diese Zurückhaltung ein Fehler. Stiftungen und Organisationen verleihen Stipendien unter anderem auch als Reisestipendium oder Auslandsstudium. Besondere Einrichtungen vergeben Stipendien ganz bewusst an Studenten, deren Lebenslauf außerordentliche Hürden aufweist und deren Notendurchschnitt nicht exzellent ist. Es lohnt sich also für alle Studierenden, ein Stipendium in Betracht zu ziehen und eine Recherche aufzunehmen.

Wer vergibt Stipendien?

Vielfach betreiben besondere Stiftungen in Deutschland die Förderung begabter junger Menschen. Die Stiftungen erhalten ihre finanziellen Grundlagen zum Teil vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, kurz BMBF. Schon Platon richtete in seiner von ihm gegründeten Akademie eine Stiftung ein. Sie bestand in der Zeit von 347 vor Christus bis zum Jahr 529 nach Christus. Demzufolge haben Stiftungen eine historische Tradition. Noch aktuell handelt es sich bei Stiftungen um Einrichtungen, die mithilfe von Geldern einen durch den Stifter festgelegten Zweck verfolgen. Der Zweck definiert sich oftmals, jedoch nicht ausschließlich, im Sinne von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Neben solchen Einrichtungen offerieren Hochschulen Stipendien für Inlandsstudiengänge. Wer ein Deutschlandstipendium erhält, kann sich über eine monatliche Finanzspritze von circa 300 Euro freuen. Zudem vermitteln unabhängige Forschungsinstitutionen wie beispielsweise die namhaften Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesellschaften Stipendien an Studenten und Promovierende. Auf der Leiste der verfügbaren Stipendiengeber stehen des Weiteren

  • Unternehmen und Konzerne aus Handel und Industrie,
  • Gemeinden und Stadtverwaltungen sowie
  • Privatpersonen.

Für wen eignet sich eine Bewerbung um ein Stipendium?

Generell kursiert nach wie vor das Vorurteil, die Noten müssten extrem überdurchschnittlich gut sein, um sich überhaupt für ein Stipendium bewerben zu dürfen. Das stimmt nur begrenzt bei einzelnen und ausgesuchten Stipendien. Für einige Stipendien gibt es durchaus hohe Ansprüche an einen hervorragenden Notendurchschnitt. Viele Stipendienprogramme stehen hingegen nicht elitären, sondern absolut normal begabten Studenten offen. Spezielle Programme unterstützen sogar Studenten, die Unstimmigkeiten und Brüche in ihrem Lebenslauf besitzen, weil der ursprünglich eingeschlagene Weg nicht zu einem konkreten Ziel führte. Jeder Studierende kann prüfen, ob sich ein Stipendium finden lässt, das perfekt zur individuellen Situation und dem gewünschten Ausbildungsweg passt. Wer sich für eine Förderung per Stipendium interessiert, sollte engagiert und motiviert sein. Manche Stiftungen suchen nach Studenten, die an einer Fachhochschule lernen möchten. Einige Programme für Stipendien richten sich gezielt an Studierende, deren Eltern keinen akademischen Grad vorweisen.

Warum ist die Bewerbung um ein Stipendium überhaupt interessant?

Zusätzlich zu der finanziellen Unterstützung, die regulär als monatlicher Betrag ausgezahlt wird, profitieren Studierende von erstklassigen Netzwerken und besonderen Fördermaßnahmen wie Workshops, Projektarbeiten und Diskussionsrunden. Der ideelle Aspekt und der gute Eindruck, den ein Stipendium im Lebenslauf hinterlässt, runden die finanzielle Förderung ab. Ein Highlight im Vergleich zum BAföG ist, dass Studenten die durch ein Stipendium erhaltenen Bezüge später nicht zurückzahlen müssen.

Ausnehmend wichtig: Die rechtzeitige Bewerbung um ein Stipendium

Manche Studenten plagen unangenehme Geldsorgen. Sie wissen zwar um das richtige Studienfach und haben eine erschwingliche Unterkunft in einer WG oder einem Studentenwohnheim gefunden, aber die Zusage für eine nötige regelmäßige Finanzspritze fehlt. Von außerordentlicher Bedeutung ist, dass Studierende sich nicht auf den buchstäblichen letzten Drücker um ein Stipendium bewerben. Der Prozess der Bewerberauswahl kann eine lange Weile, zumeist einige Wochen, in Anspruch nehmen. Einige Stiftungen haben Terminvorgaben, bis wann eine Bewerbung eingegangen sein muss. Die Zustellungsart kann ebenfalls variieren. Bei manchen Stiftungen ist eine postalische Zusendung aller Bewerbungsunterlagen erwünscht. Andere bieten die Option, eine Online-Bewerbung einzureichen. Den festgesetzten Stichtag für eine Bewerbung um ein Stipendium sollte niemand verpassen!

Welche Unterlagen zu einer Bewerbung um ein Stipendium gehören

Die Fördermöglichkeiten für Studenten sind an sich recht zahlreich. Um eine Zusage für ein Stipendium zu bekommen, muss die Bewerbung vollständig und fristgereicht beim Stipendiengeber eingehen. Die Ansprüche und Erwartungshaltung der Stiftungen und anderen Institutionen an Bewerber variieren. Oftmals wünschen die Stipendiengeber unter anderem

  • Zeugniskopien (unter Umständen beglaubigt),
  • einen Lebenslauf,
  • ein Motivationsschreiben,
  • ein Empfehlungsschreiben,
  • einen Einkommensnachweis.

Von selbst versteht sich, dass Bewerber ein treffliches Anschreiben zu ihrem Antrag formulieren.

Mit dem Förderwerk identifizieren

Von Bedeutung ist bei der Bewerbung um ein Stipendium, dass sich Interessenten vollends mit den Gesinnungen und Werten des Studiengebers identifizieren. Einen hilfreichen Überblick geben die Homepages von Stiftungen und Einrichtungen. Etliche Förderwerke möchten jungen Menschen unter die Arme greifen, die sich später wiederum für andere Menschen engagieren. Vorteile verzeichnet, wer sich beispielsweise im Verein oder privat ehrenamtlich einbringt. Mitarbeit in Jugendverbänden, Gemeindeeinrichtungen oder Tierheimen sind genauso optimale Faktoren wie politisches Engagement, die Mitarbeit bei einer freiwilligen Feuerwehr oder unentgeltliche Hausaufgabenhilfe. Studierende, die Leistung und Einsatzbereitschaft vorweisen, gleichen damit schlechtere Schulnoten bei der Bewerbung um ein Stipendium aus. Selbst ein Notendurchschnitt, der mit einer drei vor dem Komma beginnt, kann zu einer Förderung führen. Die Begabtenförderwerke suchen häufig nach Menschen, die bestimmte Mentalitäten teilen oder anderen festgelegten Kriterien entsprechen.

Eine aussichtsreiche Bewerbungsmappe zusammenstellen

Zusätzlich zur Einhaltung des Einsendeschlusses sind die folgenden Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung um ein Stipendium hilfreich:

  • Die Bewerbungsmappe muss anhand der Vorgaben des Förderwerks vollständig sein,
  • Fehler in der Rechtschreibung dürfen weder im Anschreiben oder Lebenslauf, noch in anderen Schriftstücken vorkommen,
  • um holprige Formulierungen und Fehler in der Bewerbung auszuschließen, sollte mindestens eine weitere Person die Mappe durchlesen,
  • die Bewerbung muss logisch aufgebaut und in sich schlüssig sein,
  • die Bewerbung sollte nicht zu umfangreich hinsichtlich der Textlänge ausfallen.

Übertreibungen und falsche Angaben sind ein Tabu. In der Regel führen Stipendiengeber nach der Durchsicht der eingegangenen Bewerbungen persönliche Interviews durch. Wer in der Bewerbung gelogen hat, unterliegt dem Risiko, hier unangenehm aufzufallen. Präzise und informative Angaben wecken das Interesse des Lesers der Bewerbung.

Soziale Verantwortung übernehmen

Nahezu alle Stipendiengeber und Förderwerke erwarten ein soziales Engagement ihrer Bewerber. Die Gesellschaften halten junge Menschen für förderungswürdig, die nicht allein auf ihre Ausbildung fokussiert sind. Der berühmte Blick über den Tellerrand sollte bei den Bewerbern vorhanden sein. Je konkretere Beispiele Studierende für ihre Eigeninitiative und soziale Verantwortung beibringen können, desto eher dürfen sie mit einer positiven Einschätzung rechnen. Vielfach ist nicht nur die Eigenverantwortung, sondern die Verantwortung gegenüber der heutigen Gesellschaft für Stipendiengeber bei einer Zusage maßgeblich. Die Selbstdarstellung muss in der Bewerbung zu jeder Zeit authentisch bleiben.

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